Auch Conny wollte eine Mehrtagestour mit mir machen. Dafür suchte ich uns den dreitägigen Humpridge Track am Rande des Fjordlandes aus. Insgesamt waren jeden Tag gute 20 Kilometer zu bewältigen.
Am Ende einer einsamen Schotterstraße erreichten wir einen Parkplatz, von dem es nur noch zu Fuß weiterging. Nach den ersten drei Kilometern kamen wir an einen langen Strand, an welchem man auf festen Sand lief. Bei Kilometer 10 gab es eine Abzweigung. Wir mussten nun die 800 Höhenmeter zu unserer ersten Lodge aufsteigen. Dabei verliefen die ersten zwei Kilometer auf einem Holzsteg durch einen sehr urigen Wald.
Als der Holzsteg endete, ging es steiler nach oben und die Kilometer wurden gefühlt immer länger. Als wir endlich über der Waldgrenze waren und die Unterkunft für die Nacht erblickten, waren wir erleichtert.
Die Lodge lag am Hang knapp unterhalb des Gipfels. Die einzelnen Hütten (Gemeinschaftsraum mit Küche, Schlafräume, Toiletten und Hubschrauberlandeplatz) waren mit Holzstegen verbunden.
Das Essen musste jeder für sich selber zubereiten. Entweder man schleppte dieses selber nach oben, so wie wir, oder man kaufte sich in der Hütte Fertigpackungen. Der Gemeinschaftsraum neben der Küche war großzügig gehalten und durch einen Kamin sehr wohnlich.
Direkt an der Lodge gab es einen Gipfelrundweg. Auf dem ein Kilometer langen Holzsteg hatte man einen super Blick auf das Fjordland und die Strände, von denen wir gekommen waren. Diese Gelegenheit nutzten wir auch gleich, nachdem wir angekommen waren und wir unsere Zimmer bezogen hatten. Dies war eine gute Entscheidung, da es abends zu regnen anfing.
Wir waren in einem der vier 8-Personenzimmer untergebracht. Allerdings waren nur vier Betten belegt, weswegen wir genug Platz hatten. Außerdem konnten wir warm duschen, was eine wahre Entspannung war. Aber der größte Witz des Tages sollte noch kommen: Um Punkt 20:30 Uhr wurde der Kamin ausgeschalten und 90% aller Leute gingen auf ihre ungeheiztes Zimmer in die Betten. Jeder ist zwar viel gewandert, aber so müde waren wir jetzt nun doch nicht. Vor allem gab es den Haferschleim als Frühstück frühestens um 7:30 Uhr früh. Ab 22 Uhr wurde es im Gemeinschaftsraum dann aber so kalt, dass wir uns auch in unser Zimmer zurückziehen mussten.
Oli bei den Hobbits
die Reise geht weiter