Mit Stirnlampe auf dem Kopf ging es die erste Stunde durch die Nacht. Wir wollten schnell Strecke machen, weil wir wussten, das es ein wolkenloser Tag werden würde und deswegen auch sehr warm! Das größte Problem war allerdings, das es sich bei dem Weg um einen unmarkierten Wanderweg handelte, der teilweise nur Pfadspuren hatte. Vor allem mit der Stirnlampe ist sowas nicht einfach zu finden. Während wir den Kamm erreichten, welcher immer leicht ansteigend bis zum Ball Pass (2121Hm) führte kam die Sonne raus. Vom Kamm hatten wir die ganze Zeit einen spektakulären Blick auf die Ostwand des Mount Cook Massivs (Low und Middle Peak). Durch die Sonne wurde der Schnee dort so instabil, dass wir immer wieder Lawinen sehen konnten. Die machten echt einen riesen Lärm!
Auf der weiteren Strecke sammelten wir noch Dan ein. Dan war ein israelischer Kumpel der zwei Deutschen. Er zog für die Nacht lieber ein Zelt auf dem Kamm auf 1700Hm gegenüber der Ball Hut vor. Kurz vor dem Pass mussten wir ein Schneefeld queren, welches aber keine nennenswerten Gefahren besaß.
Endlich am Gipfel angekommen hatten wir eine super Blick auf die umliegenden Berge. Auf der Tour trafen wir nur vier Leute, wovon zwei Touristen mit einem Bergführer unterwegs waren.
Dann ging es an den Abstieg. Anfangs ging es auf etwas Altschnee abwärts und dann mussten wir im Schotter runter oder doch nicht, oder wieder hoch?!? Also Pfadspuren im Schotter kann man leicht verlieren, haben wir festgestellt :D. Weswegen wir schnell mal 100 Höhenmeter zu tief raus kamen und wieder aufsteigen mussten und dann nach einem Kilometer wieder nicht wussten, welche Schuttrinne wir runter müssten. Die Wegfindung war echt sehr schwierig trotz super Sicht, weswegen wir sicher über 1 Stunde verloren haben mit rumirren. Schlussendlich erreichten wir die 1400 Höhenmeter, wo es wieder deutlich leichter war den Weg zu finden. Im folgenden Bild ist der Hooker Glacier zu sehen (auch wieder voller Schotter) und rechts der Low Peak des Mt. Cook.
Der Hooker Glacier endet am Hooker Lake. Bis hier hin führt auch der „Touristen Highway“. Ziemlich zentral ist eine sehr dunkle Rinne auf dem Bild zu sehen. Diese sind wir abgestiegen. Wenn man von dort gerade nach oben geht hat man die niedrigste Stelle um über den Bergkamm zu kommen und das ist der Ball Pass.
Der Hooker Lake ist aus dem Tauwasser vom Hooker Glacier entstanden, wie man leicht erkennen kann:
Nach 12 Stunden waren wir nun endlich am Campingplatz, wo unser Ziel war. Der „Touristen Highway“ zog sich trotz der Einfachheit trotzdem noch mal ganz schön. Die zwei Deutschen Johannes und Lukas, haben vor allem im Abstieg noch mal richtig Gas gegeben, das muss man ihnen lassen. Aber die Vierergruppe war echt super. Und wenn ihr Zwei es lest: Danke, dass ihr da wart und ich mit konnte, alleine hätte ich es nicht gemacht :D.
Aber ein kleines Problem gab es noch, mein Auto stand auf dem Parkplatz im anderen Tal. Ich musste also noch 13 Kilometer trampen und das um 18 Uhr! Aber ich hatte extrem Glück und das erste Auto hielt sofort und fuhr mich direkt bis zu meinem Auto, obwohl es nicht auf seiner Strecke lag. Ein total netter Autofahrer!!!
Aber den Campingplatz dort kann ich echt empfehlen, man hat um sein Auto viele schöne Berge mit Gletschern.
In der Summe war die Tour total schön! Aber sobald schlechtere Bedingungen sind, ist die Wegfindung extrem kompliziert, wenn man sich dort nicht auskennt. Und der zweite Tag ist mit 18 Kilometern und 1500 Höhenmetern nicht zu unterschätzen!
Oli bei den Hobbits
die Reise geht weiter