Das Tongario Crossing ist laut vielen Reiseberichten die schönste Eintageswanderung Neuseelands. Die Strecke ist dabei 20 Kilometer lang und führt über den nördlichen Teil des Tongario Massivs. Auf dem Weg kann man Abstecher zu zwei Gipfeln machen. Zum einen auf den Mt. Tongario und zum anderen auf den Mt. Ngaurugoe, der unter Herr der Ringe Fans eher als Mt. Doom bekannt ist. Das Tongario Massiv besteht hauptsächlich aus Vulkangestein und die Wanderung geht durch Vulkankrater und bergiges Gelände.
Weil diese Wanderung so schön ist, sind an guten Tagen in der Hauptsaison (Dezember bis Februar) bis zu 300 Menschen am Tag unterwegs. Da alle ungefähr gleichzeitig loslaufen müssen, um den Bus am Zielort zu erwischen, der einen zurückbringt, läuft man dann schnell mal in einer langen Schlange am Berg entlang. Zudem führt zu dem Startpunkt nur eine Schotterstraße an deren Ende ein kleiner Parkplatz ist. Dieser ist sehr schnell voll mit Autos. Ich hatte diese Probleme allerdings nicht, da ich bereits um 4:45 vom Startort losgelaufen bin, damit ich den Sonnenaufgang vom Gipfel des Mt. Tongario sehe. Außerdem machte ich nicht das gesamte Crossing, sondern nur bis zur Hälfte und wieder zurück. Allerdings bestieg ich beide Berge, wodurch meine Gesamtstrecke am Ende angeblich ca. 28 km lang sein sollte (ich fand diese Streckenangabe etwas übertrieben).
So genug Fakten, jetzt kommen die Bilder und Erlebnisse. Vom Aufstieg habe ich kein Bild da ich die ersten 2 Stunden nur mit Stirnlampe unterwegs war. Aber ich hatte die ganze Zeit einen schönen Sternenhimmel. Getroffen habe ich zu der Zeit kaum Leute. Um 7 Uhr war ich kurz vor dem Gipfel des Mt. Tongario (1978m), wo noch etwas Schnee von der Nacht lag. Die Sonne färbte die Umgebung in ein wunderschönes rot.
Bereits um 7:15 Uhr erreichte ich den Gipfel. Auf den Abstieg hatte ich einen super schönen Blick über die Wolken auf den Mt. Doom (2291m).
Der frühe Start hat sich alleine für diese Bild schon gelohnt und ich hatte bei meiner ganzen Wanderung nur sehr wenig Leute. Nun ging ich noch etwas weiter auf dem Weg des Tongario Crossing und konnte den Blue Lake (links hinten) erkennen.
Hier drehte ich aber um und hatte mein nächstes Ziel vor Augen den Mt. Doom.
Nach wenigen Minuten verzogen sich die Wolken aus dem Red Crater, der auf diesem Bild unten als große Fläche zu sehen ist.
Bei dem Mt. Doom handelt es sich um einen Vulkan. Und er sieht nicht nur sehr brüchig aus, er ist es auch. Das Klettern auf den Vulkan stellte sich als sehr mühsam heraus und zehrte an meinen Kräften. Aber vom Gipfel hatte man dann einen tollen Blick! An einigen Stellen dampfte es noch aus dem Boden. Das letzte Mal ist der Vulkan in den 70er Jahren ausgebrochen. Der Gipfel besteht aus interessanten roten Gestein. Man konnte sogar bis zum Mt. Taranaki sehen (der Berg am Horizont), den ich bereits vor ein paar Monaten bestiegen hatte.
Ein schöner Krater ist natürlich auch vorhanden (leider ohne den Ring).
Und dann ging es für mich auf den Abstieg. Diesmal konnte ich auf den Weg zum Auto aber was sehen. Hier ein Bild von meinen ersten und letzten Kilometern. Auf der rechten Seite ist der Mt. Doom.
Und überall war interessantes Gestein.
Bereits 14 Uhr war ich wieder an meinem Auto, aber das frühe Aufstehen hat sich meiner Meinung nach gelohnt. Viele sagen ja, es ist eine der schönsten Eintageswanderungen der Welt. Dazu kann ich aber nicht viel sagen, da ich nicht das ganze Crossing gemacht habe. Natürlich ist die Landschaft sehr schön, aber ich hatte schon vergleichbare Touren in den Alpen (halt ohne Vulkan). Was ich aber sagen kann ist, dass die Wanderung ohne die Abstecher zu den zwei Gipfeln recht einfach ist. Und für diese Einfachheit sieht man schon einiges!
Oli bei den Hobbits
die Reise geht weiter