Das Ende der Reise

Nach 133 Tagen ist jetzt mein großer Urlaubstrip zum anderen Ende der Welt zu Ende. Als ich den Artikel hier schrieb, saß ich gerade im Flugzeug nach Dubai. Viel habe ich in den letzten 4 Monaten erlebt. Etwas stolz bin ich, dass ich mit meinem Englisch auf der anderen Seite der Welt zurecht gekommen bin. Witzigerweise haben mich ein paar Neuseeländer und Australier für mein gutes Englisch gelobt :D. Naja -ich bin zurecht gekommen- würde da besser passen. Man traf zwar in Neuseeland sehr viele Deutsche, aber in Australien waren es dann schon deutlich weniger. Jetzt kommt die große Frage, welches der beiden Länder ist schöner? Das ist schwer zu sagen, da ich ja von Australien nur einen kleinen Teil gesehen habe. Sehr schön war in Australien, dass es auch mal größere Säugetiere wie Wombats oder Kängurus in freier Wildbahn gibt. Die fehlen etwas in Neuseeland. Dort findet man höchstens einen Vogel im Busch. Sonst habe ich vor allem Berge, Höhlen, Wälder, Wasserfälle, Seen, Sterne und Strände in meinem Urlaub gesehen. Allerdings muss ich sagen, dass ich mittlerweile froh bin, wieder nach Hause zu kommen. Irgendwann hat man das Problem, dass jeder Strand und Wasserfall gleich aussieht und man sich auf nichts mehr richtig freut. Vor allem wenn man alleine reist, so wie ich, dann kann man seine Erlebnisse mit niemanden teilen und das ist häufig etwas bedrückend. Auch das Autofahren kann alleine sehr monoton werden. In der Summe bin ich 14400 Kilometer (12500 km+1900 km) unterwegs gewesen, nur die vielen Hörbücher konnten mich dabei etwas ablenken. Aber die Hauptsache ist ja, dass ich keinen Unfall auf der gesamten Reise hatte, davor hatte ich am meisten Angst, wegen dem Linksverkehr! Mir reichte ja schon der ganze Papierkram bei der Ein- und Ausreise, bei einem Unfall hat man dann ja noch viel mehr :D!
Verschiedene Menschen habe ich auch kennengelernt, leider oft nur oberflächlich, da man halt nur an einem Abend 5 Stunden quatscht und dann am nächsten Tag jeder seine Wege geht. An Nationalitäten war alles dabei (Deutsche, Franzosen, Ungarn, Schweizer, Inder, Amerikaner, Kanadier, Portugiesen, Bosnier, …). Ein paar Wenige blieben mir recht gut in Erinnerung. Z.B. traf ich in der kleinen Ortschaft Cust einen Italiener der Neuseeland mit dem Rad bereist. Dies ist nichts ungewöhnliches, allerdings nutzte er keine Hostels und hatte alles vom Gaskocher bis zum Zelt immer dabei. Sein Rad wog 40 kg. Da er nur alle drei Tage einkaufte, musste er auch immer seine ganzen Lebensmittel mitschleppen. 60 bis 140 km radelte er so Tag für Tag durch Neuseeland. Respekt für die sportliche Leistung!
Ebenfalls lernte ich zwei Franzosen kennen, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwei Wochen als Tramper durch das Land reisten. Allerdings wollten sie möglichst viel Geld sparen und hatten deswegen keinen Gaskocher und keine Isomatten. Seit zwei Wochen gab es bei denen nur kaltes Essen und die Nächte verbrachten sie auf dem harten Boden ihres Zeltes. Sie meinten nur, man gewöhnt sich dran. Bei dem Anblick lernte ich mein Auto erst richtig lieben!
Ich muss auch zugeben, dass ich alleine recht viel Platz in dem Auto hatte. Damit zählte ich schon fast zu einem Luxus Backpacker :D.
Ich hatte mir auch einfache Länder als Backpacker ausgesucht, vor allem Neuseeland. Und die moderne Technik hat mir auch sehr geholfen. Mein wichtigstes Gerät war stets mein Handy, da ich fast alles mit ihm machte (navigieren, Reiseführer, telefonieren). Und da ich oft mobiles Internet hatte, konnte ich auch sehr billig über einige Stunden nach Hause telefonieren, so waren die Abende wenigstens nicht ganz so einsam. Etwas problematisch ist allerdings, dass man immer seinen Geldbeutel, Handy und Reisepass dabei haben muss, da diese im Auto nicht so sicher sind. Volle Hosentaschen bin auch also gewohnt :D.
Letztendlich nehme ich viele schöne Erinnerungen, Erfahrungen und schöne Fotos mit nach Hause. Vor allem in der Fotografie konnte ich vieles ausprobieren, da ich nie Zeitstress hatte (z.B. Sterne-Zeitraffer). Übrigens habe ich 100 Beiträge mit 472 Bildern veröffentlicht. Aber das nächste Mal werde ich entweder nicht so lange oder mit meiner Freundin reisen. Manchmal war es mir dann doch zu einsam.
So das war dann wohl vorerst der letzte Beitrag zu Australien und Neuseeland.

Aber eventuell nutze ich den Blog für den ein oder anderen Reisebericht in den nächsten Jahren ;). Ende der Reise!